Die Regale in den Supermärkten sind voll davon und der Wusch, normalen Haushaltszucker aus dem täglichen Speiseplan zu verbannen ist längst zu einem neuen Geschäftszweig geworden. Doch bitte sei achtsam und informiere dich, über die einzelnen Stoffe und finde einen moderaten Umgang mit dem süßen Stoff. Besonders möchte ich dich auf den Sonderfall Fructose aufmerksam machen.
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Zuckeralternative – Birkenzucker, Xylit oder Xylitol
Birkenzucker ist ein zuckerähnliches Kohlenhydrat.
Es ist auch bekannt als Xylit oder Xylitol und wurde ursprünglich aus der Rinde der Birke hergestellt. Heute wird es meist aus Stroh, Getreidekleie oder Maisspindeln gewonnen.
Bei ca. 40 Prozent weniger Kalorien hat es die gleiche Süßkraft im Vergleich zum Haushaltszucker. Es beugt sogar Karies vor und wird daher oft in Kaugummis verwendet.
Xylit ist für Diabetiker geeignet. Sollte nicht für Hefegebäck genutzt werden.
Dieser Zuckeraustausch kann bei hohem Konsum abführend wirken – besser nur in Maßen konsumieren.
@ Foto: Xucker.de
Die Firma Xucker hat eine breite Produktpalette an Birkenzucker und Erythrit entwickelt.
@ Foto: Birkengold.de
Hier findest du viele Produkte, frei von Haushaltzucker
Zuckeralternative – Erythrit
Erythrit ist ein Zuckeralkohol.
Es wird wie Xylit durch chemische Prozesse oder Fermentation durch Pilze gewonnen.
Es besitzt eine etwas geringere Süßkraft und ist quasi kalorienfrei.
Wirkt sich nicht auf den Blutzucker- oder Insulinspiegel aus.
In Maßen eine gute Alternative
Zuckeralternative – Dattelsirup
Süß, aber mit Nährstoffen.
Warum Dattelsirup mein liebstes natürliches Süßungsmittel ist:
- gewonnen aus getrockneten Früchte der Dattelpalme
- Fruktosegehalt entspricht dem des Haushaltszuckers
- enthält jedoch zusätzlich Magnesium, Kalium, Eisen, Folsäure und Vitamine A und
- schmeckt fruchtig und etwas säuerlich
- süßt wie Zucker
Der natürliche Sirup bietet dir mit seinem moderaten Fruktosegehalt und seine Nährstoffe eine gute Alternative zum Zucker. Dennoch solltest du ihn auch sparsam verwenden.
Zuckeralternative – Apfeldicksaft
Machen wir es kurz:
Es handelt sich um sehr hochkonzentrierten, eingedickten Apfelsaft.
Das ist bei genauer Betrachtung purer Fruchtzucker, also zuviel Fruktose.
Zuviel Fruktose kann deiner Leber schaden – Fruktose im Obst ist dagegen in normalen Mengen unbedenklich. Alles über den Sonderfall Fructose findest du hier.
Nicht zu empfehlen.
Achtung, purer Fruchtzucker.
Buchtipp
Ein Apfel macht gesund, drei Äpfel machen eine Fettleber.
Wege zur Selbsthilfe: Wie Nährstoffe im Körper wirken und uns gesund oder krank machen
von Dr. med. Carsten Lekutat
Zuckeralternative – Kokosblütenzucker
Exotisch und überflüssig
Der Saft der Blüten der Kokospalmen ist im Trend.
Eigenschaften:
- enthält kleine Mengen an Eisen, Magnesium und Zink
- niedriger Fructoseanteil
- niedriger glykämischer Index
- hält dadurch den Blutzuckerspiegel niedrig
- hat ähnlichen Kalorienwert, wie „normaler“ Zucker
- kostete aber das 20-fache
- kommt aus Südostasien und hat durch den langen Transportweg eine schlechte Ökobilanz
- schmeckt intensiv nach Karamell und nicht(!) nach Kokos
- hat eine Süsskraft wie brauner Zucker
Gesundheitliche Risiken sind bisher nicht bekannt, da es keine Studien darüber gibt.
Mein Fazit: Kein wirklich empfehlenswertes Süßungsmittel
Zuckeralternative – Ahornsirup
Eingedickte Saft vom Zucker-Ahorn
Eigenschaften
- pro Liter Sirup braucht es ca. 40 Liter Baumsaft
- enthält geringe Mengen Mineralstoffe, wie Kalium, Eisen und Magnesium
- geringer Fructoseanteil
- helle Farbe verspricht bessere Qualität
- schmeckt leicht nach Karamell
- hohe Süßkraft
- lässt den Blutzucker etwas weniger stark ansteigen als der Haushaltszucker
- etwa halb so viele Kalorien, wie Haushaltszucker
Vor allem in Kanada und den USA beliebt
Mein Fazit: Gute Alternative unter den Zuckeralternativen, solle jedoch sparsam verwendet werden – da er weite Transportwege und eine aufwändige Herstellung hat.
Zuckeralternative – Stevia
Der Stevia Trend ist schon wieder vorbei.
Die Hoffnung war groß, als diese Alternative aus den Blättern der Stevia Pflanze den Markt eroberte. Doch die Ernüchterung ist da. Stevia ist ein ultraverarbeitetes Produkt, welches unzählige chemische Prozesse hinter sich hat. Mit Natur hat das nicht mehr viel zu tun.
Eigenschaften
- sehr hohe Süßkraft (300fache vom Zucker) daher schwer in Rezepte zu integrieren
- empfohlene Tagesmenge von 4 mg/kg Körpergewicht
- Gefahr der Überdosierung, mit unklaren Folgen
- hat keinen Einfluss auf unseren Blutzuckerspiegel
- ist kalorienfrei
- teilweise bitterer Nachgeschmack
- Gewöhnung an den süßen Geschmack bleibt
- Deutsche Diabetishilfe ist skeptisch und empfiehlt Stevia nur bedingt
Fazit: Stevia ist umstritten, da die Auswirkungen auf den Körper durch die starke Verarbeitung unklar sind. Stevia ist ein beliebtes Marketingprodukt, wobei man sehr auf vertrauenswürdige Angaben der Qualität achten sollte. Am besten solltest du es nur in kleinen Mengen konsumieren.
Zuckeralternative – Reissirup
Wird aus Reismehl und Wasser gekocht.
Eigenschaften
- honiggelbe Konsistenz, erinnert an Honig
- vegan
- mildes, karamellartiges Aroma
- geringere Süßkraft als Zucker
- fructosearm, daher gut geeignet bei Fructoseintolerenanz
- in der asiatischen Küche stark verbreitet
- NICHT geeignet für Diabetiker
- lässt den Blutzuckerspiegel stark ansteigen
- kann bei übermäßigen Verzehr zu Übergewicht und Fettleibigkeit führen
- liefert keine essentiellen Nährstoffe
Wird aus gekochtem Reis gewonnen, der mit Enzymen versetzt wird.
Mein Fazit: Bei Fructoseintoleranz eine gute Alternative, die allerdings sparsam verwendet werden sollte, da sie den Blutzuckerspiegel starke in die Höhe treibt.
Zuckeralternative – Honig
Regionale Innereien finden sich inzwischen fast in jeder Nachbarschaft.
Sachen, die du über Honig wissen solltest!
- naturbelassenenes Produkt
- regional verfügbar
- am besten auf regionale Qualitätsprodukte achten
- enthält Vitamine, Mineralien, Spurenelementen und Aminosäuren
- wirkt antibakteriell und entzündungshemmend
- Zuckeranteil von 80 Prozent
- kann ebenfalls die Zähne, den Darm und die Bauchspeicheldrüse schädigen,
- daher auch nur in Maßen genießen
- ‼️ Für Veganer und Säuglinge nicht geeignet
Zuckeralternative – Agavendicksaft
Schnelle Fakten zum Agavendicksaft
- aus dem Saft der Agavenpflanze
- ist dem Honig ähnlich
- recht geschmacksneutral
- extrem hoher Zuckergehalt
hohe Süßkraft - hoher Anteil von Fruchtzucker, bitte beachte den Sonderfall Fructose
- mögliche Nebenwirkungen: Blähungen und Durchfall
- nicht geeignet bei Fruktoseintoleranz
- durch den hohen Fruktoseanteil nicht zu empfehlenNormaler Haushaltszucker ist hier tatsächlich die bessere Wahl! In Maßen, statt in Massen.
Kontrovers diskutiert
Zuckeralternative – Yacon
Nicht so günstig, aber interessant.
Schon gehört? Yacon! Klingt exotisch – ist exotisch!
- stammt aus Wurzelknollen der Yaconpflanze, die in Südamerika wächst
- enthalten lösliche Ballaststoffe mit präbiotischer Wirkung
- geringer Kaloriengehalt
- niedriger glykämischer Index, denn die Süße geht nur langsam in den Blutzucker über
- gutes Futter für unsere guten Darmbakterien
- schmeckt leicht malzig
- passt zum Süßen von Obstsalaten, Eis oder Desserts
- ist leider recht teuer, daher kommt es bei uns eher selten zum Einsatz
Mein Fazit
Ich empfehle Eltern, sich mit den unterschiedlichen Formen und Auswirkungen des Zuckers zu beschäftigen und dieses Wissen an ihre Kinder weiterzugeben. Denn Kinder sollten wissen, worauf sie sich einlassen. Dieses Wissen ist ein besserer Schutz als strikte Verbote und Regeln und bildet die Grundlage dafür, dass Kinder später eigenverantwortlich mit den süßen Stoffen um gehen können.
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