Es ist so weit! Dein Kind geht das erste Mal allein in den Supermarkt! Und das klappt so gut, dass es das von nun an öfter macht – und dabei auch gern etwas von seinem eigenen Taschengeld kauft.
Vorher hat es von dir unbemerkt einiges an gezielter Lebensmittelwerbung für Kinder aufgenommen und so spaziert dein Kind wahrscheinlich direkt in die Süßwarenabteilung, um etwas für´s Taschengeld zu kaufen.
Schnell ist die Tüte Gummibärchen, Kekse, ein Donut oder eine Snack-Salami gegriffen und das Kind steht stolz an der Kasse. Es weiß nicht, dass es lauter Schlappmacher-Essen ausgesucht hat, welches ihm nicht guttut.
Daher ist es wichtig, Kinder darin zu unterstützen, im Supermarkt gute Entscheidungen zu treffen. Auf diese Weise entwickeln sie eine wichtige Kompetenz, nämlich aus der Fülle von Angeboten auch auf die Qualität der Lebensmittel zu achten.
Ist es ein Superkraft-Essen oder ein Schlappmacher-Essen?
In der Nährstoffgeschichte lernen sie das Superkraft-Essen kennen und so könnt ihr im Supermarkt gemeinsam die Produkte betrachten, die ihr täglich gern einkauft. Im Buch lernen sie auch ‚Lady Schrottsky‘ kennen, die symbolisch für das Schlappmacher-Essen steht.
Einkaufen im Supermarkt ist eine gute Möglichkeit, diese Kompetenzen zu stärken.
Du kannst deinem Kind zeigen, wie es verantwortungsvoll einkaufen kann, indem du zum Beispiel mit ihm gemeinsam die Nährwertangaben betrachtest und auf die Herkunft der Lebensmittel achtest.
Kinder können schon früh lernen, wie man einen Einkaufszettel erstellt und was die verschiedenen Lebensmittelgruppen sind. So haben sie die Möglichkeit, Schritt für Schritt selbstständig zu überlegen und zu entscheiden, was sie wirklich kaufen wollen.
Zum Inhalt ...
Die 7 verschiedenen Lebensmittelgruppen
Im Ernährungskreis der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) erhälst du eine einfache und schnelle Orientierung. Lebensmittel für eine gesunde Ernährung sind hier in 7 Gruppen aufgeteilt:
- Getränke
- Gemüse und Salat
- Obst
- Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln
- Milch und Milchprodukte
- Fleisch, Wurst Fisch, und Eier
- Öle und Fette
Zeig deinem Kind, wie es gesunde Entscheidungen beim Einkaufen trifft
Woran orientierst du dich beim Einkaufen? An den (irreführenden) Werbeaussagen der Industrie auf der Vorderseite oder an der Nährwerttabelle auf der Rückseite?
Gerade diese einfache Betrachtungsweise ist eine erste wichtige Gewohnheit beim Einkaufen. Dein Kind wird bestimmt bald zu einem richtigen Detektiv werden, sobald es verstanden hat, was sich hinter den kleinen Zahlen verbirgt.
Gleichzeitig gibt es dir Gelegenheit, mit ihm immer wieder über die verschiedenen Nährstoffe ins Gespräch zu kommen.
Lest dazu gemeinsam die Nährstoffgeschichte. So erfährt dein Kind, dass Nährstoffe, wie Vitamine und Mineralstoffe, für die Gesundheit wichtig sind und dass sie sogar richtige Superkräfte enthalten.
Außerdem erkennt es, dass es Inhaltsstoffe wie Zucker und Fett gibt, die zwar lecker schmecken, aber eher dazu beitragen, dass wir uns müde und schlapp fühlen.
Mit dieser Betrachtungsweise seid ihr dann auch schon mittendrin in der Unterscheidung natürlicher und industriell verarbeiteter Lebensmittel.
Denn natürliche Lebensmittel haben keine Nährwerttabelle und es gibt auch keine (irreführenden) Werbeaussagen dazu. Denn wer macht schon Werbung für Brokkoli? Würde die die Kassen klingeln lassen? Eher weniger.
Ach ja, da gibt es übrigens seit 2021 noch den Nutri-Score. Es soll Verbraucher helfen, sich im Dschungel der hochverarbeiteten Produkte zurecht zu finden. Es ist eine Initiative der Europäischen Union und des BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft).
Ich finde ihn jedoch gerade für Kinder viel zu verwirrend. Die Hintergründe dazu hat der Ernährungsexperte Martin Krowiki in seinem Blogbeitrag sehr einfach verständlich dargestellt.
„Das große Problem bleibt weiterhin eine Profit-gesteuerte Lebensmittelindustrie und der dahinterstehende Lobbyismus! (das Nestle-Häschen ist aber auch niedlich)“
Martin Krowiki Ernährungsexperte von Schnell-Einfach-Gesund
Foto: © depositphotos
Am lukrativsten für die Lebensmittelindustrie sind die stark verarbeiteten bzw. hochverarbeiteten Produkte mit einem hohen Anteil an Fett, Salz, Zucker, künstlichen Aromen, künstlichen Farbstoffen und Zusatzstoffen. Doch tun dir diese Lebensmittel gut?
4 einfachen Strategien, für gesündere Entscheidungen
Mit ein paar einfachen Strategien kannst du gemeinsam mit deinem Kind gesündere Entscheidungen zu treffen.
1. Nährstoffe statt Füllstoffe
Frische und nährstoffreiche Lebensmittel, die ihren Namen verdienen, brauchen keine Etikette oder haben eben nur wenige verschiedene Inhaltsstoffe.
2. Zutatenliste statt Werbeversprechen
Schau auf die Rückseite! Möglichst nur 5 Zutaten sind eine gute Richtlinie. Verstehst du, was dort steht? Wenn nicht, dann suche lieber Alternativen.
3. Einkaufszettel statt Marketing
Gerichte vorplanen und ein Grundsortiment an gesunden Lebensmitteln sollte immer die Basis eines jeden Einkaufs sein. Dies vermeidet spontane Kaufentscheidungen.
4. Regionaler Lieferdienst und Manufakturen statt riesiger Supermärkte
Lokale Lieferdienste bieten oft frische und qualitativ hochwertige Produkte aus der Region an, meist in Bio-Qualität. Manufakturen spezialisieren sich auf wenige Produkte, die ohne Zusatzstoffe auskommen. Beides kannst du bequem von zu Hause einkaufen und dir dadurch mehr Zeit zum Vorplanen und frisch Kochen freischaufeln. Kleine gezielte Einkäufe kann auch dein Kind eigenständig übernehmen.
Hör auf, den Zucker zu verbieten
Denkst du auch, dass es am besten ist, Zucker vollständig aus dem Ernährungsplan deines Kindes zu verbannen?
Ich bin nicht davon überzeugt, dass es die beste Strategie ist. Und das, obwohl ich Zucker ebenfalls für ungesund halte.
Achtung: Süßigkeiten sollten nie als eine Art Belohnung für Kinder eingesetzt werden. Denn die Bedeutung, die wir dem Zuckerzeug geben, macht einen enormen Unterschied.
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Auch mal nicht hinschauen, wenn das Kind nascht. Es darf seine eigenen Erfahrungen machen, ohne sich dabei schlecht zu fühlen.
Lass doch Zucker einfach mal links liegen. Statt ständig über Zucker zu reden, obwohl wir ihn vermeiden wollen, lasst uns lieber die Nährstoffe in den Fokus nehmen.
Kinder, die sich für Nährstoffe begeistern, lernen dabei ganz nebenbei Zucker nur in Maßen zu genießen.
Verbote können Kinder verunsichern und ihnen das Gefühl geben, etwas Falsches zu tun – das ist unnötig.
„Zucker löst nicht automatisch eine Sucht aus und ein Zuckerverbot wäre übertrieben – normales, gelegentliches Naschen ist völlig unbedenklich.“
Zu diesem Schluss kam Bart Hoebel, ein Princeton-Professor für Psychologie, der durch seine Forschungen zur Esssucht international bekannt wurde.
„Ich würde durchaus vor hohen Zuckermengen warnen. Meiner Meinung nach gilt das vor allem für Getränke, also Limos oder andere süße Säfte. Die sollte man am liebsten ganz weglassen, damit nimmt man Zuckermengen auf, die die Tagesbilanz ganz schnell sprengen – ein unkalkulierbarer Konsum.“ Bart Hoebel
Warum Kinder Süßigkeiten lieben
Kinder lieben Süßigkeiten – das ist kein Geheimnis. Schokolade, Gummibärchen, Kekse und Kuchen – sie können einfach nicht genug davon bekommen. Aber warum ist das so?
Im Supermarkt und an vielen anderen Orten werden Kinder vor allem durch die Farben und das Aussehen der Süßigkeiten verführt. Emotionales, teils sogar aggressives Marketing der Lebensmittelindustrie beeinflusst Kinder enorm.
Die Werbeausgaben steigen und für Eltern wird es immer schwerer, Kinder von dieser Beeinflussung fernzuhalten.
Die bunten Verpackungen und das Funkeln der Süßigkeiten sind sehr verlockend; klar wollen viele Kinder und Jugendliche alles ausprobieren, um zu erfahren, wie es schmeckt. Wer kann es ihnen verdenken?
4 Gründe, warum Kinder Süßes so sehr lieben
Doch es gibt nicht nur äußerliche Gründe, für diese besondere Gier nach Süßem. Auch unsere innersten Bedürfnisse werden damit angesprochen:
- Süß bedeutet Sicherheit.
Denn: Es gibt in der Natur keine Lebensmittel, die süß und gleichzeitig giftig oder ungenießbar sind. - Süß bedeutet Energie.
Denn: Zucker ist schnell verfügbar und liefert dem Körper die lebenswichtige Energie. - Süß bedeutet Nährstoffe.
Denn: Obst schmeckt süß, wenn es reif ist und den Menschen mit vielen Nährstoffen versorgen kann. - Süß ist also überlebenswichtig.
Das hat die Industrie schon vor langer Zeit erkannt und ergänzt daher gern die hochverarbeiteten Produkte mit dem günstigen Rohstoff Zucker und seinen „Freunden“, ich meine damit etwas ironisch auch die „Alternativen“.
Wie du siehst, kann der Drang nach Süßem so stark sein, dass Verbote diese Gier erst recht verstärken. Das Verlangen nach Süßem sichert uns aus Sicht der Evolution das Überleben – und das ist ein starkes Argument.
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Frische Orangen, als ganze Frucht gegessen, sind ein süßer Nachtisch, der die Lust auf Süßigkeiten vertreibt
Besser als Zuckerverbot: Fokus auf Echtes Essen
Lenke den Fokus auf Echtes Essen. Wenn du damit den größten Teil deiner Ernährung abdeckst, wird dein Körper ausreichend mit Nährstoffen versorgt und ist regelmäßig satt. Das Überleben ist also gesichert und der Drang nach Süßem nicht mehr notwendig.
Lass erst mal den Schrott* weg! Das ist für mich die absolute Basis einer gesunden Ernährung.
*Ich bezeichne damit gern hoch industriell verarbeitete Lebensmittel, die viel (versteckten) Zucker, aber auch Transfette und Zusatzstoffe enthalten. In meinem Buch „Die Nährstoffgeschichte“ wurde daraus „Lady Schrottsky“!
Fang damit bei dir an und lebe deinen Kindern echte Begeisterung für natürliche und frische Lebensmittel vor.
In unserem Buch „Die Nährstoffgeschichte“ lernen Kinder in einer spannenden Geschichte diesen Fokus kennen. Sie entdecken die Superkraft der Nährstoffe und erfahren, welche Kraft in natürlichen Lebensmitteln steckt. Mit diesem Wissen legst du die Basis für eigene gesunde Entscheidungen: Denn deine Kinder wissen dann, wie sie selbst ihre Superkraft schützen können, ohne zu verzichten.
Quengelware ist eine fiese Masche der Industrie
Du kennst sie, die kleinen „verlockenden“ Produkte, die an der Kasse angeboten werden. Auch gern für Kinder, die das natürlich haben wollen. Als Eltern sagen wir meistens NEIN (logisch), unser Kind ist sauer (auch logisch) und … quengelt.
Genau daher kommt der Begriff der Quengelware, die in Fachkreisen auch „Pester Power“ bzw. „Quengelmacht“ genannt wird. Marketingstrateg*innen der Lebensmittelindustrie kalkulieren den Eltern-Kind-Konflikt an der Kasse mit ein, damit Eltern durch ihre Kinder mürbe gemacht werden und die Kassen wieder klingeln. Ganz schön fies, Kinder so zu instrumentalisieren – und Kinder und Eltern gegeneinander aufzuhetzen!
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Ich kann gar nicht beschreiben, wie stinksauer ich war, als ich das erste Mal von dem Begriff der Quengelware gehört habe! Vielleicht war das schon der Urknall für die „Nährstoffgeschichte“!
Später, als meine Kinder alt genug waren, habe ich ihnen davon erzählt, welch riesige Mengen Geld die Firmen dafür ausgeben und dass sie ihnen über Süßigkeiten, Chips und Softdrinks „schöne Geschichten erzählen“, die dann in Fachkreisen Quengelware heißen. Die Rede ist von den geschickt ausgeklügelten und hoch manipulativen Werbespots.
Wir sprechen immer mal wieder über die Welt hinter den bunten Bildern. Dabei habe ich die Vorstellung mürrischer Erwachsener in dunkelgrauen Anzügen erschaffen, die an einem großen Tisch sitzen und überlegen, wie sie den Kindern das Taschengeld aus der Tasche ziehen wollen.
Ich frage mich tatsächlich, wie man morgens in den Spiegel schauen kann, mit dem Wissen, dass man Werbekonzepte für Kinderlebensmittel kreiert. Gern würde ich mal mit jemanden aus einer solchen Werbeagentur sprechen.
Und auch mit einem oder einer, der sogenannten „Junkfluencer“ – das sind Influencer*innen, die ihre Reichweite für Junkfood-Werbung nutzen und damit sehr viel Geld verdienen!
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Die Lebensmittelindustrie bewirbt heutzutage gezielt Kinder und Jugendliche in den sozialen Netzwerken. Dabei nutzen sie die reichweitenstarken Influencer*innen, die in ihren Beiträgen Millionen von Kindern und Jugendlichen taschengeldfreundliche Produkte empfehlen. Sie wecken bei den Kindern und Jugendlichen Bedürfnisse, meist unbemerkt von den Eltern.
Bildquelle: foodwatch
Werde zum Spielverderber der Junkfluencer*innen
Fakten über Werbung
- 900 Millionen Euro in Werbung für Süßwareninvestiert die Lebensmittelindustrie jährlich
- 15 bis 20 Millionen Euro wird dagegen in Werbung für Obst und Gemüse investiert
Klassische Werbung
- TV-Spots im Umfeld von Kindersendungen
- Anzeigen in Kinder- und Jugendzeitschriften
Junkfluencer-Werbung
- läuft meistens an Eltern vorbei
- läuft auf Social-Media-Kanälen, wie zum Beispiel
- Tik Tok
- You Tube
- Snapchat
um nur einige zu nennen.
Reichweitenstarke Influencer*innen erreichen dort in ihren Beiträgen Millionen von Kindern und Jugendlichen, um ihnen taschengeldfreundliche Produkte zu präsentieren.
Kinder folgen ihren Idolen nur zu gern. Und die Eltern …? Ach, die haben doch keine Ahnung, was angesagt ist, und können nur noch „alt“ aussehen. Im doppelten Sinne.
Wer tiefer in diese Materie einsteigen möchte, dem empfehle ich den Junkfluencer-Report von Foodwatch: Ganze Agenturen für „Education Marketing“ haben sich darauf spezialisiert, im Auftrag von Firmen Werbe- bzw. Sponsoring-Aktivitäten in Schulen oder sogar bereits Kindergärten durchzuführen.
Da die sozialen Medien für Kinder und Jugendliche ein Ort der privaten Kommunikation, des Austauschs mit Freund*innen und auch ein Mittel der persönlichen Entfaltung sind, können Eltern naturgemäß viel weniger Kontrolle ausüben als beispielsweise bei der Auswahl des Fernsehprogramms.
Wo bleibt da der Schutz der Familie?
Und nun?
Ich empfehle dir, deinen eigenen gesunden Mittelweg zu finden.
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Neugier ist eine kraftvolle Eigenschaft. Kinder und Jugendliche wollen oft auch ungesunde Lebensmittel probieren. Das ist okay. Das gemeinsame Familienessen sollte jedoch gesund und nährstoffreich sein.
Win-win für die gesamte Familie: gesundes Vorbild statt Verbote
Süßigkeiten erlauben, Kinder naschen lassen, Jugendlichen Chips und Eistee gönnen – all das empfehle ich, mit einem Hintergrund:
Kinder wollen und werden es sowieso probieren. Also machen wir doch nicht so viel Gewese darum, sondern lassen den Süßkram eher unbeachtet.
Viel Tamtam sollten wir stattdessen lieber um nährstoffreiches Essen machen! Eine ganze Orange ist ein Paradies auf Erden oder eher der Apfel? Gemüse wird zu einem bunten Fest auf dem Teller, denn all das bringt uns Superkräfte! Juhuu!
Natürliche Lebensmittel feiern und Kinder dabei begleiten, kritische Verbraucher zu werden – das ist meine Antwort auf Verbote und Verzicht.
Fokussiere dich auf die Dinge, die du je nach Alter deiner Kinder entspannt beeinflussen kannst. Informiere dich selbst und beziehe deine Kinder in deine Erkenntnisse mit ein.
Lass die gesunde Ernährung zu einem normalen Gesprächsthema unter euch werden.
5 Fragen für einen entspannten Umgang mit Süßigkeiten
Na, steht der nächste Kindergeburtstag vor der Tür, oder plant dein Teenager gerade wieder eine Party mit viel Pizza und Softdrinks? Um in solchen Momenten entspannt zu bleiben, haben sich bei mir solche Fragen über den Ernährungsalltag meines Kindes bewährt:
- Wie ist die gesamte Ernährung meines Kindes? Isst es sich mit gesunden Lebensmitteln satt?
- Hat mein Kind genügend Kenntnisse über die Lebensmittel,dass es gesunde von ungesunden unterscheiden kann?
- Achtet es auf sein Hungergefühlund auch darauf, wann es satt ist?
- Kennt mein Kind Alternativen, was es essen könnte, wenn es Lust zum Snacken hat?
- Bin ich selbst ein gutes Vorbild?
3 Tipps für einen entspannten Umgang mit Junkfood
Bleib gelassen
Kinder und Jugendliche probieren Junkfood sowieso, spätestenssobald sie allein unterwegs sind und allein einkaufen gehen können.
Fokussiere dich auf die Punkte, die du beeinflussen kannst, also gesundes und nährstoffreiches Familienessen. Das heißt:
- möglichst oft frisch kochen
- ausreichend sättigendes Eiweißzu jeder Mahlzeit, auch pflanzliches Eiweiß, wie zum Beispiel aus Nüssen, Pilzen, Hülsenfrüchten oder Tofu
- gesunder süßer Nachtisch, der nimmt oft die Lust aufs Naschen
Kläre deine Kinder auf
Weiter oben habe ich beschrieben, wie schutzlos Kinder und Jugendliche der Werbung der Lebensmittelindustrie ausgeliefert sind.
Darum sollten wir Eltern jede Gelegenheit nutzen, um unsere Kinder über die Hintergründe aufzuklären.
- Warumgibt es so viele Süßwaren?
- Warumwerden immer wieder neue Produkte auf den Markt geschwemmt, gerade im richtigen Preissegment für das Taschengeld?
- Wem nutzt Junkfood? Unserer Gesundheit oder dem Geldbeutel einiger weniger Lebensmittelfabrikant*innen und Werbefachleute?
- Warum gibt es so wenig Werbung für Gemüse und die anderen natürlichen Lebensmittel, die uns mit den Nährstoffen versorgen, die wir brauchen?
- Welche Rolle spielt der Profit?
Als Quellen empfehle ich dir die Organisation Foodwatch und das Portal Utopia. Sprecht immer mal wieder darüber, damit dein Kind beginnt, kritisch auf diese Produkte zu schauen. Dies ist ein langfristiger Prozess, doch ich bin überzeugt, dass aufgeklärte Kinder auch als Erwachsene nicht gedankenlos zu Junkfood greifen, sondern Verantwortung für ihre Entscheidungen übernehmen.
Damit stehen sie später nicht mehr als manipulierbare Konsument*innen zur Verfügung. Langfristig ist das eine größere Kraft als Verbote und Verzicht.
Lebe Begeisterung vor
Ja, genau! Du bist das Vorbild und deine Begeisterung für natürliche Lebensmittel wird deine Kinder stark prägen!
Kommen bei dir viele natürliche Lebensmittel wie
- frisches Gemüse
- Obst
- Nüsse und Kerne
- Hülsenfrüchte
- Fleisch- und Milchprodukte aus Weidehaltung
- Brot mit langer Teigruhe
in den Einkaufswagen oder doch eher die ultraverarbeiteten Lebensmittel?
Beachtest du die Inhaltsstoffe und Zusätze, wenn du verarbeitete Lebensmittel kaufst? Übrigens …, die Seite des Zusatzstoffmuseums im Hamburg bietet mit dem Lexikon der Zusatzstoffe einen guten Überblick.
FAZIT
Mein wichtigster Tipp: Gehe selbst mit gutem Beispiel voran und lass dich nicht von der Werbung lenken, sondern von den Nährstoffen und der Qualität der Lebensmittel.