9 familientaugliche Tipps für einen niedrigen Blutzucker

von | Gesunde Kinderernährung, Zuckergehalt in Lebensmitteln

Lesedauer 8 Minuten

In der heutigen Lebensweise kann ein hoher Blutzucker leicht auftreten, da stressige Situationen, zu viel Essen, zu viel (versteckter) Zucker oder zu wenig Bewegung unseren Alltag bestimmen. Darum liefert der Blutzucker nicht nur für Diabetiker interessante Meßwerte [1], die uns in der Orientierung für eine gesündere Lebensweise unterstützen können.

Der Blutzucker gibt an, wieviel Glucose sich im Blut befindet. Diese Glucose liefert unseren Zellen lebenswichtige Energie. Das richtige Maß ist auch hier entscheidend und durch eine gesunde Lebensführung gut zu erreichen. Im folgenden Blogbeitrag geht es um 9 Tipps, welche sich gut im Alltag integrieren lassen und die ganz nebenbei auch für eine gute Figur sorgen.

Drei Gummibärchen in gelb, grün und rot auf einer Gabel.

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Wer sich vor den Gummibärchen ein Stück Käse auf die Gabel legt, kann den Blutzucker etwas ausbremsen. 

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Darin hat sich gezeigt, dass der Blutzucker nach den zuckerhaltigen Gummibärchen weniger ansteigt, wenn der Probant vorher Käse gegessen hat. Daraus lassen sich für den Alltag kleine Tricks in der Reihenfolge beim Essen ableiten – die eigentlich ohnehin geläufig sind, jedoch mehr Beachtung verdienen. Also zuerst etwas herzhaftes und eiweißhaltiges essen, und dann erst etwas Süßes hinterher. Oder: einfach nicht den Nachtisch schon vorher wegnaschen.   

5 Löffel liegen auf einem Holztisch. Sie enthalten Mungobohnen, Kichererbsen, Kidneybohnen, grüne Erbsen und braune Linsen.

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Wer eine kohlenhydratreiche Pizzaparty plant, kann mit einer Portion nährstoffreicher Linsen, Bohnen oder Erbsen dafür sorgen, dass sein Blutzucker trotzdem stabil bleibt

Second – Meal – Effekt hält den Blutzucker lange niedrig

Hülsenfrüchte regulieren den Blutzucker [2] bis über die zweite Mahlzeit, auch wenn diese nächste Mahlzeit keine Hülsenfrüchte enthalten. Ein guter Grund für den regelmäßigen Genuss mit den nährstoffreichen Linsen, Bohnen, Erbsen und Kichererbsen. Mehr erfahren…

Eine Holzschale mit gekochten Kartoffeln steht auf einem Tisch.

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Für alle, die Kartoffeln, Nudeln und Reis lieben, ist das eine wertvolle Nachricht. Vorkochen und mind. 12 Stunden abkühlen verändert die kohlenhydratreichen Lebensmittel enorm.  

Resistente Stärke senkt den Blutzuckerspiegel

Wie einfach ist das denn? Nudeln, Kartoffeln, Reis einfach vorkochen und dann 12-24 Stunden kaltstellen und essen. Was passiert? Ein Teil der Kohlenhydrate werden in wertvolle Ballaststoffe umgewandelt. Diese lassen den Blutzucker weniger ansteigen. Der Darm lässt die Ballaststoffe gern passieren und ganz nebenbei freuen sich deine Darmbakterien über dieses leckere Darmfutter.

„Dabei spielt es keine Rolle, ob ihr die Speise am nächsten Tag kalt, etwa als Salat, verzehrt oder vor dem Essen wieder erwärmt“, erklärt Astrid Tombek.

Eine Gruppe Erwachsener und Kinder geht im Wald spazieren.

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Bewegung ist gesund. Auch, weil sie den Blutzucker stabilisiert.

Bewegung –  ein Spaziergang bremst Blutzucker 

Jeder weiß es: Bewegung muss sein. Doch hier kommt die gute Nachricht. Auch ein flotter Spaziergang oder eine kleine Tour mit dem Fahrrad bringen schon wertvolle Effekte. Warum? Zum einen wird die Energie der Kohlenhydrate gleich in Energie umgewandelt. Das Insulin kann seine Arbeit schneller verrichten und wieder absinken.

Und durch regelmäßige körperliche Aktivität nehmen die Muskelzellen auch mehr Zucker in die Zellen auf und dies kann den Blutzuckerspiegel dauerhaft senken. [3]

Kleines Mädchen schaut gierig auf 2 Donuts, die in einer Schale vor ihr liegen.

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Naschen erlaubt! Jedoch nicht permanent und zwischendurch. Die beste Zeit dafür ist nach den Hauptmahlzeiten. 

Keine Snacks und lange Essenspausen

Durch längere Essenspausen (ca. 4 Stunden) hat der Körper Zeit das Insulin wieder abzubauen und der Blutzucker reguliert sich wieder auf das normale Maß. Wichtig ist es dafür, sich zu den Hauptmahlzeiten richtig satt zu essen und dabei auf nährstoffreiche Komponenten zu achten:

Komplexe Kohlenhydrate, hochwertiges Eiweiß, gesunde Fette und ausreichend Ballaststoffe.

Wer dann direkt im Anschluß an die Hauptmahlzeit seine Lieblingsnascherei verputzt, dessen Blutzucker bleibt im Lot und der Zucker hat nicht so starke Auswirkungen. 

Wenn der kleine Hunger dann trotzdem nach Snacks verlangt, so empfehlen sich kohlenhydratarme und proteinreiche oder ballaststoffreiche Zwischenmahlzeiten, wie zum Beispiel: 

 

  • Nüsse
  • Gemüsesticks mit Quark
  • Naturjoghurt mit Beeren oder Nüssen
  • Käse
  • Oliven
  • gekochte Eier
  • Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil (ca. 85%)
Junge liegt entspannt und mit ausgebreiteten Armen auf einer grünen Wiese. Dabei hat er einen Grashalm im Mund und schaut in den Himmel.

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Faul sein ist gesund! Denn ab und zu mal die Seele baumeln lassen und den Augenblick zu genießen hat auch starke Auswirkungen auf unseren Blutzucker.

Stress reduzieren, um den Blutzucker zu schonen

Stress ist heute oft ein alltäglicher Begleiter. Und Stress bedeutet für unseren Körper Gefahr. Es ist fast so, als würde der berühmte Säbelzahntiger gleich um die Ecke kommen. Der Körper wird in eine erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, und benötigt mehr Energie. Zucker liefert diese schnelle Energie.

Der Blutzucker steigt also an und Insulin ist wieder im Spiel. Die Fettverbrennung ist gestoppt.

Heute lauert vielleicht der mürrische Kollege hinter der Ecke, oder die Uhr rennt wieder schneller als eure to do Liste bis drei zählen kann. Alltagsstress und Umweltbelastungen können uns auch in dieser Hinsicht belasten. Denn wer ständig unter Stress steht, treibt seinen Blutzuckerspiegel permanent in die Höhe.

Daher schonen Achtsamkeit, Atemübungen und öfter mal kurz Innehalten auch den Blutzucker und helfen so beim Abnehmen.[4][5]

Junge trinkt ein Glas Wasser, welches er mit beiden Händen festhält.

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Kinder sollten von Beginn an Wasser als wichtigstes Getränk kennenlernen.

Wasser trinken reguliert den Blutzucker

Ganz simpel. Genügend Wasser erwirkt durch den Verdünnungseffekt im Blut eine Regulierung des Blutzuckers, wenn parallel nichts gegessen wird. [6]

Ein halb aufgeschnittener Apfel liegt auf einem Handtuch. Er ist zur Hälfte mit Zimt bestreut.

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Nicht nur zur Weihnachtszeit ist Zimt ein wertvoller Booster, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren.

Zimt und andere Lebensmittel, die den Blutzucker senken

Ja, die blutzuckersenkende Wirkung des Zimt´s wurde ganz zufällig entdeckt. Man hat herausgefunden, dass dieses als Naturheilmittel anerkannte Gewürz, die Aufnahme des Zuckers in den Zellen erleichtern kann, was wiederum die Senkung des Blutzuckerspiegels unterstützt. 

Weitere Lebensmittel, denen den Blutzucker senken können 

  • Fisch
  • grünes Blattgemüse
  • Knoblauch
  • Olivenöl [7]

 

Eine Flasche Apfelessig steht in herbstlicher Deko auf einem Holztisch.

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Der neueste Trend: Das alte Hausmittel Apfelessig und die zu wenig beachteten Ballaststoffe können für gesunden Zuckerhaushalt sorgen.

Apfelessig und Ballaststoffe regulieren den Blutzucker

Apfelessig kann bei stark kohlenhydrathaltigen Speisen den Blutzucker wieder schneller ins Gleichgewicht bringen. Daher empfiehlt sich ein Beilagensalat mit etwas Olivenöl und Essig zu den Hauptmahlzeiten.

Die Ballaststoffe, die auch im Salat oder im Gemüse enthalten sind, bewirken parallel, dass der Blutzucker erst gar nicht so schnell ansteigt und auch wieder langsamer absinkt.

Der längere Sättigungseffekt [8] ist ebenfalls eine sehr angenehme Wirkung, die wiederum Kalorien spart, da die Verlockung auf das unbedachte Zugreifen auf kohlenhydrathaltige Snacks sinkt.

Mein Fazit

Ich empfinde es als ein wertvolles Geschenk an unsere Kinder, wenn wir ihnen die kleinen gesunden Schritte zur Gewohnheit werden lassen, die für ihre gesunde Lebensweise im Erwachsenenalter große Auswirkungen haben. Statt dem Kampf am Esstisch oder am Süßigkeitenregal, können auch gemeinsame Rituale und Gewohnheiten eine gute Grundlage sein, mit der sich die gesunden Ernährungsgewohnheiten der Kinder entwickeln. Dafür haben wir auch das Buch „Die Nährstoffgeschichte“ entwickelt, in dem der Focus auf die Superkräfte der Nährstoffe liegt. Kinder, die diese für sich entdecken, werden natürliche Lebensmittel aus einer neuen Perspektive betrachten.

Maren Bucec I Ernährung. Einfach. Machen.

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Was ist das Ziel der Nährstoffgeschichte?

Als Team der Nährstoffgeschichte haben wir die Vision, Kinder für die gemüsialen Superkräfte der Nährstoffe zu begeistern.

Kinder werden mit der Nährstoffgeschichte …

  • … entdecken, in welchem Essen und Trinken die Superkräfte stecken. 
  • … die Nährstoffis kennenlernen – das sind die wichtigsten Vitamine und Mineralstoffe – und wofür unser Körper sie braucht.
  • … den Unterschied natürlicher und industriell gefertigter Lebensmittel kennenlernen und herausfinden, wie sie diese unterscheiden.
  • … lernen, sich bewusst für oder gegen industriell verarbeitete Lebensmittel entscheiden – auch im Supermarkt.
  • … meist erst dann naschen, wenn sie vorher genug Nährstoffe gegessen haben.
  • … erfahren, wie gut gesundes Essen schmeckt.

Maren Bucec ist die Initiatorin der Nährstoffgeschichte. Während ihrer Ausbildung zum Ernährungscoach kam ihr die Idee. Sie war fasziniert davon, was Nährstoffe alles bewirken können. Wenn schon Kinder wüssten, dass sie durch das Essen von Nährstoffen selbst Superkräfte bekommen, hätten sie bestimmt viel mehr Lust auf gesundes Essen, dachte sie. Das war der Urknall für die Nährstoffgeschichte.