Zum Inhalt ...
Was ist echtes Essen?
Echtes Essen sind frische und hauptsächlich unverarbeitete Lebensmittel.
Echtes Essen, das sind natürliche Lebensmittel, welche die Natur uns schenkt.
Echtes Essen kannten und aßen schon deine (Ur-)Großeltern.
Echtes Essen in vier Worten: Lass den Schrott weg!
Schrott steht in diesem Fall für hochverarbeitete oder im Chemielabor entwickelte Produkte, die meist durch ein ausgeklügeltes Marketing* bekannt gemacht werden.
In der Nährstoffgeschichte lernen deine Kinder diese Produkte unter dem Begriff „Lady Schrottsky“ kennen.
Echtes Essen braucht keine Chemie
ECHT ist dieses Essen, weil es gut ohne Chemie auskommt. Denn würdest du die Stoffe aus den hochverarbeiteten Lebensmitteln einzeln kaufen, würdest du diesen Chemiebaukasten nicht freiwillig essen oder trinken wollen! Das ist auch gut so, denn viele chemische Stoffe stehen im Verdacht, unsere Darmflora negativ zu beeinflussen.
Chemische Bestandteile sind unter anderem:
- Farbstoffe
- Aromen
- Geschmacksverstärker
- Süßstoffe
- Emulgatoren
- Zuckerersatzstoffe wie Fruktose,Glukose, Sirup
- Gehärtete Fette
- Proteinisolate
Eine Übersicht über alle Zusatzstoffe bietet die das Deutsche Zusatzstoffmuseum in Hamburg.
Foto: © depositphotos
Dein roter Faden für die Zutatenliste:
- mehr 5 Zutaten: Vorsicht!
- mehr als 10 Zutaten: Finger weg!
Echtes Essen enthält Nährstoffe
Echte, also natürliche Lebensmittel enthalten von Natur aus Nährstoffe, also Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, und diese sind gesund. Sei also wachsam vor hochverarbeiteten Produkten, die oft nur behaupten, gesund zu sein.
Echtes Essen kann verderben!
Vorsicht bei sehr langer Haltbarkeit. Das ist ein Hinweis auf verarbeitete Produkte wie Chips, Riegel, Süßwaren, Dauerwurstwaren und H-Milch. Trotzdem gibt es einige gesunde Ausnahmen wie Reis, Nudeln, Hülsenfrüchte, Getreide oder Honig, die sehr lange haltbar sind.
Echtes Essen braucht keine Marketingnamen
Lebensmittel mit kreativen Eigennamen sind kein echtes Essen. Gute Beispiele dafür sind Kinder-Milchschnitte, M&Ms, Maltesers, LiptonIce, Monster, Fanta, Nutella, Corny, Cini Minis, Lion Cereals, Nesquick, Bifi, Pringles, Mars und so weiter.
Zeig deinem Kind den Unterschied zwischen echtem Essen und hochverarbeiteten Lebensmitteln
Sobald dein Kind lesen kann, lass es doch die Zutatenliste der verlockenden Produkte mal laut vorlesen. Frag dein Kind, ob es weiß, was das ist, und ob es das wirklich essen möchte.
Damit legst du einen wichtigen Grundstein für die Kompetenz deines Kindes, später selbst bewusste Entscheidungen zu treffen.
Lies auch: Wie du die Eigenverantwortung deines Kindes in der Ernährung stärkst
12 Gründe für echtes Essen
- Echtes Essen enthält viel lebenswichtige Nährstoffe, also Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
- Der Stoffwechsel unseres Körpers ist auf echte Lebensmittel ausgelegt.
- Echtes Essen enthält wertvolle Ballaststoffe.
- Echtes Essen ist unkompliziert: einfach den „Schrott“ weglassen.
- Echtes Essen macht zufrieden und nicht süchtig.
- Echtes Essen macht satt.
- Echtes Essen enthält keine Zusatzstoffe.
- Der Körper kann die Auswirkungen industriell hochverarbeiteter Lebensmittel nicht auf Dauer kompensieren.
- Echtes Essen ist die Basis aller Ernährungsformen. Egal ob vegetarisch, vegan, Low-Carb oder Paleo.
- Echtes Essen, in kleinen Portionen, langsam und in Gesellschaft gegessen; das ist ein moderner und gesunder Lebensstil.
- Echtes Essen führt zu einer besseren Esskultur und einem gesunden Lebensstil.
- Echtes Essen braucht keine bunten Verpackungen und starken Webesprüche.
Auf dem Laufenden bleiben?
Wenn Du nichts verpassen möchtest, melde Dich einfach für unseren Newsletter an und wir versorgen Dich immer mit Neuigkeiten.
Grafik: © Maren Bucec
Was ist Junkfood?
Lady Schrottsky!
Oder ganz offiziell: Als Junkfood werden die industriell hochverarbeiteten Lebensmittel bezeichnet, die reich an Zucker, Fett, Salz und Zusatzstoffen sind, dafür aber nur wenige wertvolle Nährstoffe enthalten.
Daher spricht man auch von „leeren Kalorien“, da diese Lebensmittel kaum Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten und auch keine Ballaststoffe.
Typisch für Junkfood sind Burger, Pommes, Pizza, Döner, Chips, Süßwaren, industriell hergestelltes Eis, Kekse, Fertiggerichte, Softdrinks und Eistee.
Junkfood lässt die Kassen weniger Konzerne klingeln
570 Milliarden Dollar wurden 2019 weltweit mit Junkfood umgesetzt. Ernährungsexpert*innen warnen vor übermäßigem Konsum dieser als ungesund eingestuften Lebensmittel, da sie zu Übergewicht und dadurch zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes Typ 2 führen können.
Dabei stammt die Produktion dieser Produkte hauptsächlich von diesen zehn riesigen transnationalen Konzernen:
- Nestlé
- PepsiCo
- Unilever
- Mondelēz International
- Coca-Cola
- Mars
- Danone
- Associated British Foods
- General Mills
- Kellogg’s
Grafik: © Maren Bucec
Die Zukunft des Junkfoods
In einem sind sich alle Ernährungsexpert*innen, Diätberater*innen und Ratgeber einig: Hochverarbeitete Lebensmittel, Fast Food und Junkfood sollte nur selten auf dem Speiseplan stehen. Obwohl das allgemein bekannt ist, werden diese Produkte direkt an Kinder und vor allem an bildungsferne und sozial benachteiligte Gesellschaftsschichten beworben.
Da die westlichen Märkte nahezu gesättigt sind, konzentrieren sich die Lebensmittelkonzerne inzwischen immer mehr auf die Entwicklungsländer – mit großem Erfolg.
„In zehn Jahren werden wir uns fragen, warum wir nichts dagegen unternommen haben. Warum lassen wir es zu, dass uns ein paar habgierige Konzerne von hochverarbeiteten Lebensmitteln abhängig gemacht haben, obwohl wir ganz genau wussten, wie gravierend die Auswirkungen auf unsere Gesundheit sind.“
Aus: Tim Spector, „Die Wahrheit über unser Essen“
Was ist Fast Food?
Fast Food bedeutet eigentlich nur „schnelles Essen“. Da sich in den letzten Jahrzehnten jedoch weltweit viele Fast-Food-Ketten, wie zum Beispiel Burger King, McDonald‘s oder Kentucky Fried Chicken etabliert haben, gelten hauptsächlich deren Produkte als Fast Food.
So gehören Burger, Pommes, Fertigsalate, aber auch Pizza, Döner, Currywurst, Sandwiches und Frikadellen zu Fast Food.
Fast Food zählt durch den hohen Anteil an Fett, Salz, Zucker und Zusatzstoffen ebenfalls zum Junkfood und gilt als ungesund. Daher wird zu einem maßvollen Verzehr geraten.
Was ist Streetfood?
Das sich immer mehr etablierende Streetfood ist dabei deutlich gesünder und wird ebenfalls als „schnelles Essen von der Straße“ verkauft. Frische und Qualität stehen absolut im Vordergrund.
Anders als beim Junkfood oder beim Fast Food wird Streetfood aus natürlichen Zutaten frisch zubereitet. Auf industriell vorgefertigte Industrieprodukte wird verzichtet.
Viele Streetfood-Gerichte haben eine lange Tradition und kommen meist aus Asien.
Sind alle verarbeiteten Lebensmittel Junkfood?
Nein. Es gibt viele Lebensmittel, die zu einem gewissen Grad verarbeitet sind und trotzdem nicht als ungesund gelten, wie zum Beispiel Bohnen oder Kichererbsen als Konserve. Doch die Unterschiede sind fein und genaues Hinschauen lohnt sich.
Lies dazu auch: Welches Essen willst du? Hochverarbeitet oder hochwertig?
Die Lebensmittelindustrie nutzt die Unwissenheit der Verbraucher*innen leider oft aus, um durch geschicktes Marketing Produkte zu verkaufen, die hauptsächlich aus Fett, Zucker, Salz und Zusatzstoffen bestehen.
NOVA-System: Eine Übersicht über die Verarbeitungsstufen
Um Verbraucher*innen zu unterstützen, wurde das NOVA-System entwickelt, welches sich auf den Grad der Verarbeitung bezieht.
Nicht zu verwechseln mit dem Nutri-Score, der ein System zur Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln ist.
Quelle: Dr. Watson, Der Food-Detektiv
© Empfehlung gemäß Ernährungsrichtlinien des brasilianischen Gesundheitsministeriums, 2014
Einfacher Check für mehr Lebensmittelqualität: Zutatenliste und Verarbeitungsgrad
Nicht ein Gericht als solches ist gesund oder ungesund. Viel mehr entscheiden seine Zutaten und die Art seiner Zubereitung darüber.
- Eine Tiefkühlpizza ist nicht zu vergleichen mit dem selbst hergestellten Teig und dem Belag aus frischen Zutaten deiner Lieblingspizzeria.
- Fleisch aus der Massentierhaltung ist nicht vergleichbar mit Fleisch vom nachhaltig gehaltenen Weiderind oder einem freilaufenden Bio-Huhn.
- Ein Sauerteigbrot aus Mehl, Wasser, Hefe und Salz ist nicht mit einem industriell verarbeiteten Brot voller chemischer Zusatzstoffe und Zucker vergleichbar.
- Eine Schokolade aus fair gehandeltem Kakao und einem hohen Kakaoanteil ist nicht vergleichbar mit hochverarbeiten Süßwaren voller Zucker, Farb- und Aromastoffe.
- Ein selbstgemachter Kuchen hat nichts mit der Massenware einer Großbäckerei gemein.
Die Zutaten und der Grad der Verarbeitung entscheiden bei jedem Produkt über die Qualität!
Foto: © depositphotos
„Wechsel die Perspektive und mach dir bewusst, dass viele hochverarbeitete Lebensmittel „Schrottsky“ sind. Lass dich nicht mehr verführen. Denn du kannst alles essen, wenn du auf die Qualität und die Menge achtest. Lass den Schott weg!“
Maren Bucec, Initiatorin der Nährstoffgeschichte
In der Nährstoffgeschichte lernt dein Kind den Unterschied zwischen natürlichen und hochverarbeiteten Lebensmitteln kennen.
Verarbeitete Lebensmittel, die trotzdem gesund sind
Natürlich und frisch ist am besten, doch haltbare Lebensmittel sind in unserem herausfordernden Familienalltag von Vorteil und können ihren Platz in einer ausgewogenen Ernährung haben.
Empfehlenswerte verarbeitete Lebensmittel sind
- Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, Erbsen als Konserven
- Früchte als Konserve oder Tiefkühlware
- Gemüse als Konserve oder Tiefkühlware
- Passierte Tomaten oder Tomatenmark
- Käse und Milchprodukte
- Fisch in Konserven
- Vollkornprodukte ohne Zusatzstoffe
Obst und Gemüse wird meist direkt nach der Ernte konserviert, und viele Nährstoffe bleiben dadurch erhalten. Selbst Obst enthält noch viele gesundheitsfördernde Polyphenole, auch wenn Vitamin C durch das Konservieren verloren geht.
Tiefgekühltes Obst und Gemüse kann in seinem Nährstoffgehalt mit den frischen Produkten durchaus mithalten und ist daher zur Vorratshaltung durchaus zu empfehlen.
„Wenig verarbeitete Lebensmittel sind physiologisch wertvoller als hochverarbeitete; wir müssen dringend umdenken und unser Wissen über unsere Ernährung erweitern, wenn wir die Flut an industriellen Lebensmitteln ohne Nährwert eindämmen wollen.“
Aus: Tim Spector, „Die Wahrheit über unser Essen“
5 schnelle Fakten für deinen Einkauf im Supermarkt
- Achte auf die Zutatenliste. Mach dir bewusst, dass alles, was du nicht verstehst, chemische Zusatzstoffe sind.
- Achte auf den Verarbeitungsgrad. Kennst du die Grundzutaten des Produktes und willst du sie wirklich essen? Zum Beispiel Gelantine in Gummibärchen, die aus Tierknochen gewonnen wird.
- Achte auf Ballaststoffe. Deine Gesundheit sitzt im Darm und dieser braucht Ballaststoffe und Nährstoffe – beides bekommst du durchs Gemüse.
- Kaufe Grundzutaten. Oder möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel, wie zum Beispiel Naturjoghurt statt Fruchtjoghurt.
- Lass Snacks weg. Sie kosten nur Geld, bringen wenig Nährstoffe und machen nicht satt (Snacken ist alles, was nicht zu einer richtigen Mahlzeit gehört) – oder kaufe sie bewusst und nicht getrieben durch Hinweisreize.
FAZIT
Vertraue dem Prozess und gib dir Zeit. Ein gutes Zeichen wird es sein, wenn du viele Lebensmittel nach und nach links liegen lässt und auf einmal neue Produkte entdeckst, die durch fehlendes Marketing nicht so sehr im Fokus stehen. Zum Beispiel: Hülsenfrüchte, Nüsse, Kerne, Oliven, Hummus, Sprossen.